Paul Riedmüller X Motel One Wien-Donau City

Steckbrief:
- 1989 geboren in Graz
- lebt und arbeitet in Wien
- Studium an der Akademie der Bildenden Künste Wien
- verschiedene Techniken: Öl-Malerei, Airbrush
- Teil des Kollektivs Soybot - Mikro Druckwerkstatt und Riso Druckerzeugniss

INTERVIEW

Wie heißt dein Kunstwerk?
„Panta Rhei – Alles fließt, nichts bleibt“. Der Titel ist dem Philosophen Heraklit entlehnt. Er beschreibt die ständige Veränderung aller Dinge – nichts bleibt, wie es ist. Diese Idee wollte ich visuell erfahrbar machen: durch fließende Übergänge, gebrochene Formen und sich überlagernde Ebenen.


Was sind die zentralen Elemente und welche Botschaft oder Emotion möchtest du damit vermitteln?
Mein Werk setzt sich aus mehreren gestalterischen Schichten zusammen: realistische Objekte wie Krüge oder eine Landschaft, kombiniert mit pixelartigen Fragmenten, grafischen Mustern und Licht. Es geht mir um das Zusammenspiel von Gegensätzen: analog/digital, alt/neu, ruhig/dynamisch. Die Arbeit soll den Blick auf das Flüchtige und das Dauerhafte zugleich lenken – so wie im Leben alles im Wandel ist.


Was hat dich inspiriert, dieses Kunstwerk zu schaffen?
Mich fasziniert, wie sich unsere Wahrnehmung durch digitale Medien verändert. Alte Motive wie Stillleben oder Landschaftsmalerei verlieren nicht an Relevanz – sie verändern nur ihre Form. Die Idee war, genau diesen Übergang sichtbar zu machen. Gleichzeitig lasse ich mich stark von der Umgebung inspirieren. Architektur, urbane Strukturen aber auch die Natur, die uns hier an dem Standort umgibt.


Welche Materialien und Techniken setzt du ein?
Ich habe mit verschiedenen Techniken gearbeitet:  Der Großteil des Werks wurde frei Hand mit Acrylfarbe und Sprühdose direkt auf die Wand aufgetragen. So konnte ich flexibel auf die räumlichen Gegebenheiten reagieren und die verschiedenen Bildebenen organisch miteinander verbinden.  Ein zentrales gestalterisches Element ist die Bar: Hier wurde eine stilisierte Pixelgrafik mit keramischen Fliesen umgesetzt. Ergänzt wurde diese Fläche durch integrierte Neon-LED-Elemente, die gezielt Akzente setzen.

Was war die größte Herausforderung bei der Erstellung?
Die präzise Abstimmung der verschiedenen Materialien und Ebenen. Das Zusammenspiel von Malerei, Licht und Architektur erfordert viel Planung, aber auch ein Gefühl für Improvisation vor Ort. Besonders spannend war es, die Malerei über mehrere Wandebenen und Winkel hinweg weiterzuführen, ohne dass sie an Wirkung verliert.

Was hat dich daran gereizt, an diesem Projekt teilzunehmen? 
Die Idee, Kunst nicht nur in klassischen Räumen, sondern auch im Alltag erlebbar zu machen – etwa in Hotellobbys – finde ich großartig. Es war eine sehr inspirierende Zusammenarbeit mit viel Raum für künstlerische Freiheit und einen klaren Qualitätsanspruch.

Inwiefern spiegelt dein Werk die Atmosphäre, den Stil oder die Philosophie von Motel One oder des Standorts wider?  
Das Werk greift die Philosophie von Motel One auf: urban, zugänglich, stilvoll. Es lädt Gäste dazu ein, kurz innezuhalten, genauer hinzusehen und sich vielleicht auch ein bisschen zu verlieren – in Details, Formen und Bedeutungen. Gleichzeitig spiegelt es die Umgebung wider: eine Stadt im Wandel, zwischen Geschichte und digitaler Gegenwart.

*Fotos © Simon Veres

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