Licht von Meisterhand
Zehn Fragen an Ingo Maurer


Ingo, was zeichnet gutes Design aus?
Es nimmt Rücksicht auf den Menschen, so wohl technisch wie formal.
Hast du einen Design-Grundsatz?
Nein, ich bin nicht religiös.
Wie entstehen deine Ideen?
Mich inspiriert vieles, die Reflexion im Auge eines Menschen, der Wind in den Blättern der Bäume. Ich bin ja an einem See aufgewachsen, da hat sich mein Hang zum Licht schon früh entwickelt.
Wie ist München in aller Kürze?
Angenehm. Es ist nicht das Bier, aber die Freude in den Gesichtern der Menschen, wenn sie an die Isar spazieren gehen, über die ich mich sehr freue.
Dein persönliches Verhältnis zur Stadt?
I’m luckily stuck here aber zum Glück lebe ich auch in New York – ich brauche die Herausforderung.
Was ist dein größter Traum?
Die Sixtinische Kapelle in Originalgröße nachzubauen. Damit die Menschen sie mal sehen und dort vielleicht einen Drink nehmen können. Sonst ist der Zugang ja eher schwierig.
„Ich bin schon sehr hinterher gewesen, dass jedes Detail am Ende perfekt passt. Wir haben hier sehr gute Stücke von uns verwendet, die unter anderem auch im New Yorker MoMA zu sehen sind.“
Ingo Maurer


Ein schönes Kompliment für deine Arbeit?
Wenn Menschen mit einem griesgrämigen Gesicht auf unseren Messestand oder in unseren Showroom kommen – und später mit einem Lächeln wieder gehen.
Du wirst als Visionär bezeichnet, siehst du dich selbst auch so?
Nein. Ich hab Visionen aber ich bin kein Visionär. Ich möchte in meiner Entwicklung weitergehen und nicht stillstehen wo ich jetzt bin. Aber zunächst müssen 60 Leute bezahlt werden.
Dein Team spielt eine besondere Rolle für dich?
Ja, ich bin lieber ein Geber als ein Nehmer, das sagen mir viele Leute.
Was ist deine Glücksformel?
Es ist die Passion für meine Arbeit. Sehr wichtig sind mir auch meine Leute, denn nur durch den anderen können wir uns selber wirklich wahrnehmen. Und es ist mir wichtig Disziplin im Hirn zu haben – ob wohl es da auch das Fegefeuer gibt – und das genieße ich ebenfalls sehr.