Man muss dazu sagen, dass Tobias Hähnel, 22, Mathe-Leistungskurs hatte. Er hat also ein Faible für Zahlen. Ende März hat der Leipziger seinen Bachelor in Tourismuswirtschaft (seit 2021 Tourismusmanagement) am One Campus abgelegt, im Oktober beginnt er das neue Master-Studium ("Master Excellence Programm") mit Schwerpunkt Controlling. "Die Frage, wie man budgetiert, ist sicher der komplexeste Bereich im Hotel. Im Studium habe ich alle Abteilungen durchlaufen und gemerkt: das ist meine Stärke."

Die kommenden zweieinhalb Jahre wird Hähnel zwischen seinem Arbeitsplatz am Motel One Leipzig-Nikolaikirche und den Vorlesungen an der Internationalen Hochschule Bad Honnef (seit 2021 IU Internationale Hochschule) pendeln. Die Verbindung aus Theorie und Praxis findet Hähnel "spannender und sinnvoller". Er kennt sie auch aus dem Kampfsport. Hähnel hat jahrelang Tenbu Ryu betrieben, eine Mischung aus Karate, Judo und Taekwondo. Wie im Sport spricht sich die Talentfrage auch bei Motel One schnell herum. Am Hauptsitz in München hat man ihm bereits ein Praktikum im Controlling angeboten. 

Roxanne Pilous, 21, liebt das Reisen, die verschiedenen Kulturen und Lebensweisen kennenzulernen. Zuletzt war sie in Indonesien. Sie war fasziniert davon, wie wenig die Menschen oft brauchen, um glücklich zu sein. Im Urlaub sitze sie oft in Hotels nur da und beobachte die Mitarbeiter. "Was genau machen sie, um fremde Menschen glücklich zu machen, Ihnen ein zweites Zuhause zu schaffen?" Roxanne Pilous, man kann es sich fast denken, wollte immer schon in die Hotellerie.

Mit dem Ende ihres Bachelor-Studiums am One Campus wurde Pilous im April im Münchner Headoffice ins Controlling übernommen. Dass die Augsburgerin jetzt nicht mehr im operativen Bereich eines Hotels arbeitet, wie zuvor im Motel One Garching, sondern auf die Unternehmensseite gewechselt ist, findet sie reizvoll. "Ich mag es, wenn ich erkennen kann, wie alles zusammenhängt, wie beispielsweise Ausgaben und Einnahmen. Wenn ich an den Zahlen erkennen kann, ob das alles Sinn ergibt." Und wenn Arbeit Sinn macht, macht sie auch glücklich. Das weiß Roxanne Pilous natürlich.

Sportlich hat die Saison für Hendrik Daffinger, 26, eher keinen Sinn gemacht. Mit seinem Elmshorner Handballverein ist der Kreisläufer aus der Landesliga abgestiegen. "Das ist ja fast logische Konsequenz, wenn man im Job aufsteigt und immer weniger Zeit hat", sagt Daffinger. Der gebürtige Hamburger hat im Sommer das duale Studium an der One University erfolgreich beendet und parallel dazu als Front Office Supervisor im Motel One Hamburg am Michel seine erste leitende Funktion im Unternehmen übernommen. Er habe nach einem Studiengang mit hohem Praxisbezug gesucht, "weil ich sehen wollte, wofür mache ich das eigentlich."

Hendrik war Studiensprecher seiner Klasse am Campus, lange auch Kapitän im Verein, um seine "Führungskompetenzen weiter herausarbeiten" hat er sich jetzt auch noch für das "Leadership Programm" angemeldet. Ist die Position des General Managers für ihn das logische Ziel? "Auf jeden Fall", sagt Daffinger. Keine guten Nachrichten für seine Handballkumpels in Elmshorn.