Hier spielt die Musik!

In diesen fünf Städten ist für Musik-Fans aller Genres etwas geboten

Egal ob Sie am liebsten bei Klavierklängen entspannen, zu Popmusik tanzen oder zu Elektrobeats feiern: Das Schöne an Musik ist, es findet nicht nur jeder seinen ganz eigenen Lieblingssong, sondern über die Musik auch Zusammenhalt.

Mannheim: Unesco City of Music

Wenn man an die Weltstädte der Musik denkt, fällt einem die Stadt an Rhein und Neckar vermutlich nicht direkt ein. Vollkommen zu Unrecht, denn nach Mannheim zieht es seit Jahrhunderten die größten Musiker ihrer Zeit. Waren es im 18. Jahrhundert klassische Musiker und Komponisten wie Wolfgang Amadeus Mozart, die hier am Hofe ihr Handwerk verbesserten, werden heute an der Deutschen Pop Akademie Songwriter und Produzenten ausgebildet.

Kein Wunder also, dass hier nicht nur regelmäßig Konzerte, sondern auch international renommierte Musikveranstaltungen stattfinden. Den Auftakt der Festival-Saison macht das Maifeld-Derby (Juni) – das als eines der besten Festivals Deutschlands gilt. Beim Mannheim Rhein-Neckar Festival (Juni) treten Nachwuchs- und etablierte Indie-, Rock- und Pop-Stars auf. Klassisch wird es bei der Eventreihe Schloss in Flammen (Juli). Jazz-Fans wiederum können jedes Jahr beim Enjoy Jazz (September & Oktober), einem der wichtigsten Jazzfestivals weltweit, die Klänge von Saxofon und Co. genießen.

München: Opernstars unter freiem Himmel

Auch wenn man bei Musik und München an die wilden 80er in Schwabing denkt, war die eigentliche Blütezeit viel früher. Im 18. Jahrhundert versammelte sich rund um den Münchner Hof alle Musiker mit Rang und Namen. Damals verschmolzen die Münchner und Mannheimer Hofkapelle – die beiden bekanntesten und besten Orchester der damaligen Zeit. Bis heute kann man dem Nachfolger des Orchesters lauschen: dem Bayrischen Staatsorchester. In der damaligen Zeit wurden auch die Opernfestspiele gegründet. Diese finden bis heute im Sommer mit Klassik am Odeonsplatz statt.  

Auch wer lieber aktuelle Musik hört, kommt in München auf seine Kosten. Die Isarstadt hat eine große Musikszene mit vielen kleinen Bühnen, die auch Nachwuchsmusikern eine Chance geben. Und im Olympiapark treten im Stadion jährlich Weltstars auf. Gebündelt kann man diese beim Superbloom Festival (September) sehen. Alternative und entspannte Festivalstimmung mitten in der Natur gibt es vor den Toren Münchens in Garching: Hier erklingen bei Schall im Schilf (Juli) und bei Back to the woods (August) Elektro-Tunes oder ein Stück südlich von Münchner Süden beim Echelon (August).

New York: Die Muse der Musiker*innen

If you make it here, you can make it anywhere. New York ist wohl das härteste Pflaster für Musiker. Aber wem hier der Durchbruch gelingt, bei dem steht einer Weltkarriere meist nichts im Weg. Der Big Apple ist nicht nur der Schmelztiegel der Kulturen, sondern eben auch der Musikstile. Hier ist der Geburtsort von Hip-Hop und Disco-Musik. Man kann an jeder Straßenecke Straßen-Gigs – von vielleicht bald berühmten Sänger*innen – hören, in Undergroundclubs feiern und auf den großen Bühnen Weltstars sehen. Und auch an Festivals gibt es für jeden Geschmack etwas. Bei der Summer Stage (Mai bis Oktober) kann man in 15 Parks unter freiem Himmel aufstrebenden Musiker*innen entdecken oder beim Hot 97 Summer Jam Hiphop Größen und Talenten lauschen. Wer Jazz-Klängen nicht nur in lauschigen Club genießen möchte, für den ist das Blue Note Jazz Festival (Juni) etwas, Elektrofans werden beim Electric Zoo Labor Day Wochenende (September) glücklich.

Und dann ist da ja noch den Broadway. An der berühmtesten Theater- und Musical-Straße der Welt wird täglich gesungen, musiziert und getanzt. In dessen Nähe, am Times Square, findet zudem jährlich das TSQ Live mit über 80 kostenlosen Events statt. 

Leipzig: Gelebte musikalische Tradition

Clara Schumann sagte einst „Ach wie beneide ich immer Leipzig um seine Musik!“ In der sächsischen Stadt wirkten die Schumanns, Felix Mendelsohn Bartholdy, Johann Sebastian Bach, Gustav Mahler und Richard Wagner wurde sogar hier geboren. Eine Tradition auf die die sächsische Stadt stolz ist. Hier wird mit Leidenschaft die Liebe zur klassischen Musik in Form von zahlreiche Klassik-Festivals gelebt. Den Auftakt macht die Leipziger Romantik (Mai), bevor beim Bachfest dem wohl bekanntesten Leiter des Thomanerchores, Johann Sebastian Bach ein ganzes Fest (Juni) gewidmet wird. Die Eröffnung wird bis heute traditionell unter von Thomanerchor übernommen. Im Herbst zieht es dann Wagner- und Mendelssohn-Festtagen (Oktober) in die Konzertsäle.

Doch die Musikszene ist heute weiter gefächert und nicht nur Klassikfans kommen auf ihre Kosten. Ein musikalisches Highlight ist das Th!nk? am Cospudener See (Juli). Es ist eine der größten elektronischen Musikveranstaltungen im mitteldeutschen Raum. Wer auf Dixie-Musik steht, wird übrigens eine Stunde weiter östlich in Dresden fündig. Hier findet im Mai immer das internationale Dixieland Festival statt.

London: Rock’n‘Roll trifft Klassik

Die britische Hauptstadt war in den Swinging Sixties sowas wie das Mekka der Musikwelt. The Beatles, Alma Cogan und Pink Floyd nahmen in den legendären Abbey Road Studios einige ihrer größten Hits auf – später auch Oasis und Amy Winehouse. Was London besonders macht, ist, dass angesagte Clubs weitgehend von der Gentrifizierung verschont blieben, sodass es viele der Bühnen, auf denen bereits die Stones, Jimi Hendrix und The Who auftraten, bis heute gibt. So kann man im Apollo, Roundhouse, 100 Club, The Electric Ballroom und der Royal Albert Hall auch heute noch aufstrebenden und bereits berühmten Musikern lauschen.

In der Royal Albert Hall erklingt übrigens nicht nur Pop- und Rockmusik, sondern auch klassische Töne.  Bei der traditionellen Konzertreihe Proms finden zwischen Juli und September beinahe täglich klassische Konzerte statt. Wer es wilder mag, sollte sich im Sommer das Wireless Festival im Finsbury Park nicht entgehen lassen – hier wird an drei Tagen zu Hiphop und Electronic Music gefeiert. Genauso fröhlich, aber mit Pop-Klängen, geht es beim Mighty Hoopla im Brockwell Park (Juni) zu – hier wird zudem die Freiheit und Vielfalt mit vielen LGBTQ+-Artists zelebriert.